Im Rahmen der Erdarbeiten wurde auf einen verwertungsorientierteren Umgang mit Ressourcen geachtet. So wurden ca. 2.000 m³ gütegesichertes Material für eine marktinterne Baumaßnahme zur Herstellung einer Forststraße und weitere 8.000 m³ außerhalb des Kernortes zwischengelagert, welches im Sommer 2022 zur Wiederverfüllung verwendet wird.
Die Verbauarbeiten für das künftige Untergeschoss samt Tiefgarage wurden geometrisch so den örtlichen Gegebenheiten angepasst, damit ein großer Anteil an natürlichem Baumbestand erhalten bleiben konnte. Die gerodeten Bäume im Osten des Grundstücks, welche sich auf der künftigen Tiefgarage befanden, werden mit dem Faktor 1:3 neu gepflanzt. Auf eine ökologisch nachhaltige und lokale Biodiversität wird besonderes Augemerk gerichtet.
Energie aus der natürlichen Urkraft Sonne: Mit der dachintegrierten Photovoltaikanlage der Neuen Therme Oberstdorf können rund 15 % des Energiebedarfs der Neuen Therme Oberstdorf abgedeckt werden. Die Anlage mit 166KWp wird sich nach 12,5 Betriebsjahren amortisiert haben. Die Satteldächer der ortstypischen Architektur bieten dafür eine hervorragende Grundlage. Die restlichen 85 % Energiebedarf werden aus Ökostrom abgedeckt.
Die Neue Therme Oberstdorf erhält einen Anschluss an das Nahwärmenetz der Energieversorgung Oberstdorf einschließlich Blockheizkraftwerk und wird rund 500.000 kWh/p.a. weniger Wärme verbrauchen als die Alte Therme. Durch eine bedarfsgerechte Optimierung der Heizzentrale wird sich der CO2-Ausstoß um ca. 72 Tonnen pro Jahr verringern.
Energieeffiziente LED-Leuchten mit elektronischem EVG in allen Zonen sind die Grundlage des Beluchtungskonzeptes. Die Klimatisierung und Belüftung der einzelnen Zonen erfolgt über balancierte Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung und Zuluftnachheizung. Die Zuluftvolumenstrom-Regelung erfolgt zeit- und nutzungsabhängig. Für die beiden Außenbecken werden außerhalb der Betriebszeiten sowohl eine Beckenabdeckung, als auch eine Nachtabsenkung vorgesehen, um die Beckenwassertemperatur effizient zu steuern. Die Gebäudeberechnung nach GEG ergibt einen Primärenergiebedarf von 312 kWh/(m²a), was den Anforderungswert für Referenzgebäude um 33 % unterschreitet.
Baden in der natürlichen Urkraft Wasser: Der vollständige Wasserverbrauch der Anlage kommt mit Trinkwasserqualität und ohne weitere Aufbereitung aus einem der fünf Tiefbrunnen im Gewinnungsgebiet Christlessee im Trettachtal.
Die Neue Therme Oberstdorf wird durch eine Erweiterung der künftigen Ortsbuslinie direkt an das Ortsbusnetz angegeliedert und erhält eine eigene Bushaltestelle auf dem Vorplatz der Therme. Damit erschließt sich die klimaneutrale Anreise für einen Großteil der Oberstdorfer Übernachtungsgäste und Einheimische.